Nein, nicht Graus Mountain
Wobei ich dies beim Aufstieg teilweise dachte. Was macht man so in seiner Freizeit? Schauen, wie sie gescheit gefüllt werden kann. So habe ich den Grouse Mountain und den dazugehörigen Grouse Grind gefunden. Ein Aufstieg zum Gipfel, ohne die lästige Seilbahn. Noch mit reiner Muskelkraft verbunden. Und der Weg dorthin war wirklich einfach zu finden vom Hostel. Mit dem Seabus ging es Richtung Nord Vancouver und von dort mit dem Bus bis zur Endstation Sky Trail. Kurz den Busfahrer gefragt wo es zum Grind geht und schon stand ich vor dem Eingang. Davor war es relativ voll. Ich dachte erst das seien Schaulustige. Denn wer geht schon freiwillig gute 2.800 Stufen? Sag mal Meister, gibt es hier denn keinen Lift?
Nur ein Weg = Aufwärts
Von wegen Schaulustige…es war so mega voll von Stufensteigern und es wurden über die Zeit immer mehr…Schnell fühlte ich mich gar nicht mehr so verrückt, oder zumindest nicht alleine. Zuerst waren die Stufen kein Problem. Für eine untrainierte Couchpotato war ich ziemlich erstaunt. Dann ging es los, dass müsste so ab der 10ten Stufe gewesen sein, merkte ich, dass ich doch tatsächlich Beine habe. Das kann ja was werden. Aber hey, es waren ja dann auch nur noch schlappe 2.790 Stufen. Was soll da schief gehen? Zumal auch Ältere dabei waren…die mich in gutem Tempo überholten und älter aussehen ließen, als ich je in zwei Leben werden könnte. Vermutlich Einheimische, die ihrer täglichen Routine nachgehen. Es nützte nichts, ich kämpfte mich weiter.
Stufe für Stufe für Stufe für…
Ich fühlte mich an Asterix und Obelix erinnert. Wo sie den Berg besteigen und auf dem Gipfel zeigen sollen, welches Handtuch mit dem besseren Waschmittel gewaschen ist. Ein Handtuch…das wäre eine geile Sache gewesen. Im Internet stand etwas von: „Auch im Sommer ist es kalt auf dem Gipfel. Eine winddichte Jacke ist daher empfehlenswert.“ Sie war zwar im Rucksack verstaut, dafür trug ich eine Jeans. Böser Fehler…ihr könnt es euch ja denken, denn ich werde nicht näher darauf eingehen. Einmal wurde ich sogar darauf angesprochen: „Jeans? Really?“ Generell war der Wasserverlust sehr stark…irgendwann machte ich dann auch mal eine längere Pause von fünf Minuten. „Es könnte doch nicht mehr so weit sein…“dachte ich, um gefülte 10 mio Stufen später ein Schild zu entdecken. 1/4 Mark…wie? 25 %? Ich bin doch schon fertig? Echt jetzt?
In der Ruhe liegt die Kraft
Wenn ich die Zeiten der Pausen addieren würde, habe ich vermutlich länger Pause gemacht als ich eigentlich für den reinen Aufstieg gebraucht habe. Um 10:30 Uhr begann die Tortur und zwei Stunden späte erreichte ich auf allen Vieren den Gipfel. Na ja, zumindest fühlte ich mich so. Es haben mich in der Zeit sooo viele Leute überholt…einfach irre. Als ob sie alle auf der Suche waren, nach etwas was ihnen der lange und schwierige Aufstieg geben kann. Warum ich da war? Weil ich wissen wollte, ob ich es schaffe und was machte da eine Herausforderung mehr? Der Aufstieg brachte mich zweitweise ziemlich an meine Grenze. Nichts, was ich gerne zugebe, aber ich kann behaupten den Grouse Grind bestritten zu haben. So wie 10 mrd. andere auch heute 😀
Der Gipfel
Nach einer Verschnaufpause und ein paar Bildern von der „Aussichtsplattform“ der Seilbahn machte ich mich auf die Erkundungstour auf dem Gipfel. Die sollten sogar echte Bären haben. An einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf einen weit entfernten Berg kam ich mit einem Mädel ins Gespräch. Nach zwei-drei Sätzen stellte sich heraus, dass sie aus Deutschland kommt und dort, ebenso wie ich, alleine unterwegs war. Kurzerhand beschlossen wir gemeinsam den Gipfel zu erkunden. Da gab es so einen Aussichtsturm, den wir aufgrund des Preises mieden (15 Bucks each) und mir von der Höhe auch nicht so geheuer war 😀 Ansonsten gab es dort das volle Programm…Bühnenshow (Lumberjack Show!), Vögelvorführung, die zwei besagten Bären (die mir eher Leid taten als alles andere) und sogar Seilbahnen hatten sie dort.
Abstieg
Irgendwann machten wir uns auf den Weg den Grouse Mountain zu verlassen. Dafür fuhren wir mit der Seilbahn, denn der Weg zu Fuss (so etwa 2-3 Stunden) wäre sowieso zu viel gewesen. Vollgestopft und nicht gerade langsam fuhr die Gondel gen Tal. So ist ein sehr schöner (was auch besonders an meiner Begleitung lag), aber auch sehr anstrengender Tag (die ganzen Stufen und so) dem Ende entgegen gegangen. Meinetewegen darf ab sofort jeder Tag so sein, aber bitte mit 2.700 Treppen weniger…
Und wann seit ihr das letzte Mal so viele Treppen gegangen?
Euer Christian
PS: Im Hostel hab ich mal meine Sachen gecheckt..so langsam gehen mir die sauberen Dinge aus. Es wird ernst, ich muss bald mal waschen (und damit meinte ich nun nicht mich)…aber das ist ein anderes Abenteuer, dass auch schon 10mrd. hinbekommen haben, nicht wahr? 😛
Ich erklimme zwar täglich, teilweise auch mehrfach, die knapp 100 Stufen zu meiner Wohnung, auf ganz so viele wie Du komme ich dann aber doch nicht 😛
Klingt wirklich alles sehr beeindruckend und spannend was Du bisher schon erlebt hast und es macht wirklich Spaß mitzulesen! 🙂
Hi Desi,
dann hast du ja ca. nach 27 Tagen die Anzahl Stufen geschafft, die ich heute an einem Tag abgerissen hab 😉
Danke, schön zu hören, dass mein Blog zu gefallen weiß! 🙂
Ich schwitz schon beim lesen… Wahnsinn! Tolle Fotos, da kann ich mir direkt vorstellen, welche Qualen Du erleiden musstest ;o) kannst Dich ja dann beim Wäsche waschen davon erholen ;o)
Hab Dich lieb, Deine Schwesti ❤️
Ich bin tatsächlich erstaunt, wie gut ich das verkraftet habe. Kein Muskelkater! Das lag wohl aber auch an den zahlreichen Pausen xD
Hahaha, nein so viele Stufen bin ich wenn überhaupt zu letzt auf dem Weg zur Eisriesenwelt gegangen >.<.
Cool dass du das geschafft hast 😛 Mit deiner Begleitung ging der Aufstieg doch bestimmer besser 😉
Was ist der nächste Plan? =)
Haha du meinst der Abstieg war besser 😛
Die Abfahrt 😛
Hey chrischi, immer noch keinen „Bären gesichtet“schade!:-) Tolle Kulisse, tolle Leistung,Hut ab!
Treppen wie du weist, bis in unsere Wohnung 4!!Kuss
Bär gesichtet, aber hinter Gitter. Der sah auch nicht so sehr vergnügt aus, bzw. die beiden^^ Danke! 🙂 Vier Stufen sind ja überschaubar 😉
Ja, da geht der Chris nach Kanada und was macht er sich zuerst klar? Ne deutsche 😀
Ja ja Kevin, das kann ja nur von dir kommen 😀 Du denkst auch nur an das eine, was?
Aber es stimmt doch 😀 Vielleicht folgen ja irgendwann Details zu der Dame^^
Lass ich offen 😛