A plan is gods idea of a joke

Hatte ich es nicht gesagt?

Alles kommt ja doch anders wie erhofft oder erdacht. Und schon wieder ist es eingetroffen. Schon ist der Roadtrip nach 3 Tagen wieder beendet und ich bin gestrandet. Oder wieder am Anfang. Oder irgendwie auch nicht. Das Beste an der Situation ist allerdings: Ich mache mir darüber keine Gedanken warum und weshalb es genau so passieren sollte. Ganz im Gegenteil. Ich arbeite an einer Lösung. Ist nicht so leicht für mich. Das ist noch etwas, an dem ich arbeiten muss und vielleicht ist es ja genau der Grund, warum passiert ist was passiert ist. Hey, jetzt habe ich ja doch darüber nachgedacht ob ein tieferer Sinn dahinter steckt. Was auch immer. Weiter gehts ja immer. Doch was ist eigentlich passiert?

Get it on, baby!

Auto fahren macht Spaß! Besonders als Fahrer und vor allem wenn die Kiste läuft. Nach dem bereits vorhandenen Problem mit dem Kühler und deren Lösung stachen wir in die Highwaysee am Samstag. Zuvor sah ich noch dabei zu, wie eine kranke Kuh erschossen wurde. Das war…komisch. Ich weiß nicht ob ich das hätte tun können…die Gründe sind verständlich, aber den Abzug auch zu drücken. Weiß nicht. Immerhin durfte ich mit der halbautomatischen Rifle (müsste Kaliber 0.22 gewesen sein) auf ein paar Holzlatten ballern. Anyway. Nach dem Lunch verabschiedeten wir uns von den Rainers und machten uns auf den Weg in das große Roadtripabenteuer. Das Ziel: Barkerville! Ausgerüstet mit einer Menge Zeug (Zelt, Schlafsäcke, Grill, Gasflaschen…) und einem Lächeln auf dem Gesicht begann die Fahrt gen Norden an einem sonnigen Samstag Nachmittag. Barkerville rückte immer näher und wir durchstreiften das Beautiful British Columbia auf dem Highway 97. Und es wurde immer dunkler.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Wildcampen?

Wir überlegten uns einen Platz zu suchen auf dem wir kostenlos campen könnten. Es gab zwar mehrere Campgrounds rund um Barkerville, aber die kosten ja auch alle irgendwie Kohle. Doch sich richtig finden konnten wir keinen und mitten auf einer Schotterstraße wollten wir es nun auch nicht versuchen. Daher blieb nur einer der Campgrounds übrig. 23 Dollars (die wir übrigens nicht bezahlen brauchten, denn es kam keiner, der das Geld einsammelte) für die Nacht. Okay. Mit Taschenlampe bauten wir das Uraltzelt auf. Die Haltestreben hielten dank duct tape. Und es war mittlerweile auch nicht nur dunkel, sondern auch ziemlich kalt. Die Nachbarn, ausgerüstet mit einem super-hyper-über Campingwagen, meinten zu uns, dass es die letzten Nächte gefroren hätte. Das konnte ja was werden…Auf dem Grill wurde schnell noch eine Dose Katzenfutter aufgewärmt und mit zwei Brötchen und Erdnüssen verzehrt. Es war eine kalte Nacht…ich habe nicht richtig gefroren, aber mir war auch nicht richtig warm. Eingeschlafen bin ich auch nicht sofort und wirres Zeug gesellte sich final als Traummaterial ebenfalls später dazu. Geweckt hat uns der Wecker gegen 7:30 Uhr und tatsächlich, die Frontfensterscheibe des Wagens war mit Eis bedeckt. Es war wirklich nicht leicht aufzustehen…

Barkerville

Barkerville war wirklich schön zu sehen! Bedingt dadurch, dass es der letzte Tag der Season war, hielt sich die Anzahl der Besucher in Grenzen. Des Weiteren veranstaltete das historische Dorf eine besondere Woche: Die Steampunkwoche. Einer der Leute aus dem Dorf wurde umgebracht und es galt über die Woche herauszufinden, wer der Mörder war. Abgesehen von einigen lustigen und auffallenden Kostümen war allerdings nicht viel davon zu sehen. Um 10:30 begann in der kleinen Schule eine Unterrichtseinheit, die wir auch prompt wahrnahmen. Die Schauspielerin, die eigentlich Biologie studiert hat und als Malerin tätig ist, führte sehr unterhaltsam durch die „Stunde“. Sie kontrollierte unsere Finger und Haare (nach Schmutz und Parasiten) und machte mit uns unter anderem spellingtest. Sehr cool gemacht und wir lernten einiges über die Schulzeit von früher. Den Rest des Tages durchstreiften wir Barkerville und schnackten noch mit ein paar anderen Darstellern. Der Flair kam gut rüber, als beispielsweise die Pferdekutsche an uns vorberfuhr oder vor dem Theater zwei Musiker in passender Kleidung musizierten.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Heiter weiter

Gegen 3 PM setzten wir unsere Reise fort. Das Ziel: Prince George. Julian hatte bereits eine Unterkunft via Couchsurfing ausfindig machen können. Für uns beide die erste Erfahrung! Wir waren gespannt wie es werden würde und kamen nach guten drei Stunden in Prince George an. Ein kurzer Abstecher bei Walmart für weitere Travelutensilien (hauptsächlich Kühlerflüssigkeit, denn der Wagen schien irgendwo ein Leck zu haben…) und wir bogen in die Zielstraße ein. Und das Auto geht aus. Wie jetzt? Was? Und wieder. Und wieder und wieder. Da waren wir kurz vor dem Ziel und dann das? Zwar immer noch besser als 1.000 KM entfernt, aber wirklich jetzt? Irgendwann sprang er gar nicht mehr an. Wir mussten uns Starthilfe geben lassen. Mit Hängen und Würgen erreichten wir das riesige Haus und wurden freundlich von unseren Gastgebern begrüßt. Den Schatten, dass das Auto vielleicht nun vollkommen den Geist aufgegeben hatte, verscheuchte dies ein wenig, aber dennoch war er irgendwie konstant da. Zum Abendessen gab es lecker Steak und wir lernten uns ein wenig näher kennen. Die Geschichte mit dem Auto schoben wir auf den nächsten Tag, wobei Martin (der Mann des Hauses) die Idee hatte, dass es vielleicht an der Lichtmaschine liegen könnte. Oder am Verbindungsstück von Batterie und Lichtmaschine. Oder oder oder. Damn it!

Und jetzt?

Nun bin ich hier. In Prince George. Nach zwei Tagen Roadtrip. Allein. Ein morgendlicher Anruf bei einer Werkstatt und die Frage was der Austausch der Lichtmaschine kosten würde beendete unserer Reise abrupt. Zu teuer! Wobei ich gerne den Wagen hätte checken lassen, ob es nicht doch etwas anderes sein könnte. Anyway, der Wagen sprang an und Julian entschloss sich den Weg zurück nach Darfield zu unternehmen. Ich entschied mich hier zu bleiben. Immerhin möchte ich weiter gen Norden. Nun saß ich den ganzen Tag hier und versuchte Plan B auszugraben. Der sieht jetzt wie folgt aus: Ich werde weiter Richtung Norden hitchhiken. Ob das klappt? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es ist immerhin ein langer und weiter Weg nach Whitehorse. Ganze 1.600 Km. Die (leider viel zu kurze Zeit) mit Julian unterwegs gewesen zu sein war dennoch sehr cool und ich hätte wirklich gerne mit ihm den weiteren Weg gen Alaska angetreten. Sein weiterer Plan: Auf nach Banff! Ich wünsche ihm viel Erfolg und vor allem eines: Weniger Stress und viel Spaß!

Euer Christian

4 Gedanken zu „A plan is gods idea of a joke“

  1. Es ist schade das eure gemeinsame Reise so enden musste! Du hast dich für einen weiteren Weg gen Norden endschieden (sicher nicht eine leichte!!) 1.600 Kilometer per „hitchhiken“ schon eine sehr sehr mutige Herausforderung!! LLGG

    1. Ja, irgendwie musste es ja weiter gehen, auch wenn ich mir in dem Moment absolut nicht sicher war wie genau^^ Nun ist es ja eine Mischung aus trampen und gemeinsam reisen geworden 🙂 Man weiß nie was passiert!

  2. Hey Honey, I think that’s life! I am sure you will found a way to Whitehorse.
    You know: There is no fun, if there is no risk 😉 So I am wishing you the best, for the next part of your adventure – be awre of the tree -bears , may be you see some new animials …

Schreibe einen Kommentar