Willkommen im Jurassi…nee, quatsch…Lighthouse Park!

Der Lighthouse Park stand mittlerweile ganz oben auf meiner To-Do-List. Dieser 0,75 Km² große Park besteht zum großen Teil aus ursprünglichem Regenwald und bietet unter anderem 500 Jahre alte Bäume. Der Weg dorthin ist wirklich einfach zu finden. Kurzer Fussweg vom Hostel aus zur Georgia St, in den 250er Richtung Horseshoe Bay und bis Beacon Lane durchfahren. Die Fahrt führt durch den Stanley Park über die Lions Gate Bridge zum Westen Vancouvers. Sie kostete 2.75 Dollar (Wochenendtarif) für knappe 60 Minuten Fahrt. Da war ich nun, im letzten Regenwald Vancouvers.

Ruhe ist das schönste Geräusch

Bereits im Internet hatte ich gelesen, dass es sich lohnt vom regulären und direkten Pfad zum Leuchtturm abzuweichen und lieber die Wege am Rand des Parks zu benutzen. Der Parkplatz am Eingangsbereich war ziemlich gut besucht und ich befürchtete deshalb, dass sich wie beim Grouse Grind eine riesen Traube Menschen durch die Wege ziehen würde. Doch falsch gedacht! Sobald ich den Salal Loop betrat war ich für mich allein und konnte die Natur vollständig genießen. Es war einfach nur großartig! Die Wege schlängelten sich teilweise durch offenes, aber auch streckenweise durch sehr enges Terrain. Ständig fühlte ich mich an Jurassic Park erinnert und erwartete, dass ein paar kleine Dinos meinen Weg kreuzen würden.

Schön und gruselig zugleich

Ich blieb häufig einfach stehen und versuchte die Natur mit allen Sinnen zu genießen. Leider war der Park immer noch recht dicht an der Zivilisation, so dass z.B. Flugzeuggeräusche die Idylle oft störten. Dennoch war es generell sehr ruhig im Park. Viele Vögel gab es dort nicht, dafür jede Menge Eichhörnchen. So war es manchmal ziemlich gruselig, wenn es hinter mir raschelte und ich nicht wusste, was es war. Ein Bär konnte es jedenfalls nicht sein, oder? Es war ein großartiges Gefühl durch den teilweise unberührten Wald zu laufen. Ein toller Ort um zur Ruhe zu kommen und über vieles nachdenken zu können! Auf einem Seitenpfad abgehend vom Arbutus Trail  gelang ich zu einem Küstengebiet. Ich beschloss dort eine Pause zu machen und die Aussicht mit Blick auf Vancouver auszukosten. Dennoch drehte ich mich ab und zu um…Paranoia?

Anstrengend!

Mit der Zeit wurde der Weg ziemlich anstrengend. Teilweise ging es bergauf um dann direkt wieder bergab. Der Park ist zwar nicht so groß, aber es war ziemlich warm und ich musste wirklich aufpassen, wo ich meine Füsse platzierte. Zumal ich sowie so nicht die besten Wanderschuhe mit Turnschuhen hatte 😀 Ich nahm jeweils die äußersten Wege und erreichte somit auch bald den Atkinson Point, an dem auch der namensgebende Leuchtturm des Parks steht. In der Nähe suchte ich mir einen schönen Platz, denn ich wollte den Sonnenuntergang beobachten.

Mega empfehlenswert

Mit Blick auf die untergehende Sonne ging auch ein schöner Parkbesuch zu Ende. So langsam wurde es dunkel und noch gruseliger als sowieso schon 😀 Ich fühlte mich von den Eichhörnchen verfolgt und ab und zu begegnete ich einem, eine Nuss kauend und mich dabei beobachtend. Getreu dem Motto: „You are next!“ Aber schon süß, wie sie dort umherhüpften und kletterten. Leider konnte ich kein gutes Foto von den Jungs schießen, aber Eichhörnchen sind ja nun auch nicht eine spezielle Tierart in Kanada. Der Park an sich ist wirklich empfehlenswert und ich finde es wirklich schade, dass ich nicht alle Ecken gesehen habe. Meine Vermögen die Atmosphäre des Waldes in den Fotos einzufangen hielt sich leider auch in Grenzen, dennoch bieten sie einen ganz guten Eindruck von der Vegetation und dem Umfeld. Um kurz nach 10 PM erreichte ich das Hostel und bin noch mit ein paar anderen Leuten los, um Nachtbilder von Vancouver zu schießen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Euer Christian