Projekt: Waschen!

Wischi Waschi

Es gibt ja manche Dinge, über die spricht man nicht so gerne. Zum Beispiel über Armut oder den Tod. Gesellschaftlich schwere Thematiken die gerne zu Kontroversen führen und nicht immer positiv verlaufen. Ich habe daher beschlossen ein leichteres Thema anzufassen: Das Waschen. Und damit meine ich nicht irgendein sauber machen, sondern eine Königsdizplin aller Hausmütter und -väter: Das Waschen der Wäsche. Es ist mir peinlich zu sagen, aber ich oute mich hier und jetzt: Heute war mein erstes Mal!!

What the fuck is this shit??

Also, es nicht so, dass eine Waschmaschine vollkommen für mich neu ist. Sie ist ja meist quadratisch aufgebaut, hat einen Hohlkörper und ist so abgeriegelt, dass für gewöhnlich das Wasser in einem geschlossenen System bleibt und nicht einen Fall für die Hausratsversicherung auslöst. Das ist hier dann zum Glück nicht anders, mit dem winzigen Unterschied, dass hier Toploader Maschinen standen. Verwirrt hat mich das gar nicht mal so stark. Erstaunlich! Am Empfang habe ich mir Wechselgeld und für 50 Cent detergent gekauft. So weißes Pulver. Kein Mehl oder Kokain, nahm ich an. Zusammen mit meiner Wäsche bin ich dann zur Maschine gegangen. Leicht nervös mit einem erhöhten Puls öffnete ich die Maschine. Zum Glück war dort eine Anleitung in vier einfachen Schritten hinterlegt. Für mich sogar mit Bildern!

IMG_1659

Nicht nur sauber, sondern rein da

Ja, alles rein da! Zuerst das Wunderpulver und dann bunt, weiß, Socken, T-Shirts und Unterwäsche. Fuck off! Doesn´t matter. Münzen eingeworfen (2,50 Dollar) und…ja und nun? Viel Auswahl gab es ja nun nicht. Machte meine Pause aber nicht unbedingt kürzer. Vielleicht sollte ich mal mit Colors anfangen? Gedacht, getan. Bäm! Die Maschine erwachte zum Leben. Wie? Das wars schon? Bin ich schon am waschen? Das ist ja einfach! Auf dem Display erschien „29 Minutes“. Oha, ich hatte eigentlich mit mehr gerechnet. Na gut, positiv überrascht von dem Erlebnis kehrte ich 1740 Sekunden später zum Ort des Geschehens zurück. Und sieh an, sie hatte fertig gerüttelt. Und es war noch alles da! Awesome!

IMG_1662 IMG_1663 IMG_1661 IMG_1664

Tümmler? Ja, nein, ja?

Shit! Die Wäsche ist ja nass…komisch. Bei mir im Schrank zu Hause war sie immer trocken. What the heck? Ach ja, die muss ja trocknen. Und nun? Ein Trockner stand direkt gegenüber. Aber was kommt da denn rein? Alles? Teilweise ist meine Wäsche bereits so ausgewaschen, dass die Zettel mit der wichtigen Aufschrift gar nicht mehr lesbar sind. Fein. Drying Roulette! Was wird klein und was bleibt? Ich haute also alle Socken rein, mein Hemd und ein T-Shirt welches angeblich in den Trockner kann. Meine Hose, Unterwäsche und die T-Shirts hängen jetzt im Zimmer. Ob die bald trocknen? Also die Hose vermutlich nicht so schnell. Aber mir war das Risiko einer Schlumpfhose zu groß. Und was ist mit den Socken? Verkraften sie den Akt der Hitze und Verdunstung?

60 Minutes later

2 Dollar eingeschmissen, Programm für White and Color ausgewählt und schon verrichtete die Maschine ihren Dienst. 36*10^2 Sekunden konnte ich nun also warten und beten. Beten, dass ich meine Füsse nicht verkleinern muss. Ich bangte und wankte zum Trockner…öffnete die große Klappe…sagte „Fertig!“…klappte die Tür auf…Wärme strahlte mir entgegen… Mein hineingeworfener Blick verriet mir: Verdammt, dafür habe ich 2 Dollar bezahlt? Da hätte doch alles reingepasst! Mist, wäre ich doch nur mutiger gewesen…denn die Socken haben überlebt! Allesamt. Großartig! Verrückt! I made it! Vor lauter Schwitzen hätte ich meine derzeitigen Klamotten gleich hinterher werfen können…

Jetzt heißt es weiter warten

Die Wäsche hängt. Wie lange es dauert lässt sich nicht ermitteln. Die hohe Ausdunstung von vier Leuten im Zimmer wird sicher nicht positiv zur Dehydration der Kleidersammlung beitragen. Vielleicht haben sie in Hastings ja solche Tonnen mit Feuer. Da kann meine Unterwäsche wie ein Marshmallow an einen Stock hängen und über dem Feuer rösten. Knusprige Unterhose…yammi! Okay, genug gesponnen. So ging jedenfalls das bisher größte Abenteuer dieser Reise zu Ende. Da musste ich mich glatt erst einmal mit einer Coke in dem Social Room feiern! Cheers!

Euer Christian

4 Gedanken zu „Projekt: Waschen!“

  1. Nun hattest du auch endlich dein erstes Mal, Herzlichen Glückwunsch!!!, aber…

    Wäsche waschen als größtes Abenteuer bisher? WTF? scheint ja nicht sehr spannend dort zu sein…

    Aber nun mal im Ernst (jaja… armer Ernst): Wenn du eine Feuertonne hättest – Wäsche unter das Holz! (das geht schneller) 😛

Schreibe einen Kommentar