Point Grey

So, ich glaube die LangeOLYMPUS DIGITAL CAMERAweile ist vorbei! Kein bla bla mehr über langweilige Themen wie „Der Schnee ist kalt!“ und „Wenn du aus dem Wasser kommst, bist du immer nass“. Jetzt reden wir tacheles hier! Denn: Meine Reise alleine stoppt für einen ganzen Monat und weicht einer coolen, neuen Situation. Der Vince ist da! Nun werden wir über Pepsi Dosen, vollgemülte Autos (mehr Pepsi Dosen!) und Benzinverbrauch sprechen. Das ist nicht interessant? Immerhin gibt es hier keine Werbung die sagt, das Fresh Slice Pizza ganz gut schmeckt. Neben der Tatsache, dass viel passiert ist, ist auch Obst im Haus! Dafür bleibt nichts so wie es ist. So langsam habe ich die Anzahl von Wörtern, die ich brauche, um den ersten Ansatz auch einigermaßen leserlich und ansprechend aussehen zu lassen. Also, was ist denn nun überhaupt alles so passiert in den letzten Tagen?

Kanadische Freundlichkeit

Von dem Defekt am Flugzeug in Hamburg hatte ich ja bereits berichtet. Zum Glück gab es noch eine Möglichkeit für Vince am selben Tag nach Vancouver zu kommen: Mit Air Canada. Jedoch kein Direktflug von Frankfurt aus, sondern mit Abstecher nach Calgary. Nun gut, dafür nur mit guten sechs Stunden Verzögerung. Überpünktlich gegen 20 vor sechs fuhr das Flugzeug in den Hafen ein und wenig später schultere Vince seinen Rucksack, so dass wir uns gleich auf den Weg zu Vladimir machten. Denn: Autokauf stand auf dem Plan! Oder zumindest eine Besichtigung von diesen Dingern auf Rädern erachteten wir als sinnvoll. Natürlich sind wir gleich durchgefahren und nicht erst ins Hostel, so dass Vince schön mit Gepäck durch Vancouver gelaufen und gefahren ist. An der Bushaltestelle dann die erste Verwirrung. „Stehen die dort alle in einer Schlange?“ Ich hatte keinen blassen Schimmer und wir sind erst einmal ganz nach Vorne gelaufen. Wenig später kam der Bus und die Schlange ward immer größer. Nun, die Türen öffneten sich und brav stiegen die Kanadier in den Bus nach und nach ein. Wir beide mussten erst einmal lachen, stellten uns hinten an und verpassten den Menschentransporter. „Das ist immer so“, sagte das Mädel vor uns. Wir hätten uns auch einfach reindrängeln können, lehnten aber ab, da wir uns ja wie echte Kanadier auch benehmen wollen. Auf der Suche nach dem Haus von Vladimir und seinem GMC Jimmy 1998 hatten wir noch eine gesprächige Begegnung und eine Verwirrung mit der richtigen Straßen, schafften es aber zeitig um den kleinen Truck zu inspizieren. Eine Probefahrt und einige Gespräche über das Gefährt, plus einige festgestellte Mängel reihten das Auto trotz nicht vorhandener Konkurrenz ans Ende der Fahrzeugkette ein. Irgendwie war es nicht „richtig“. Nach einem kurzen Besuch des Hostels zeigte ich Vince noch die Waterfront. Damit neigte sich der erste halbe Tag dem Ende entgegen.

10,25 Dollars einmal nach Whitehorse bitte

Der Dienstagmorgen war nach dem Frühstück mit der Suche nach weiteren fahrbahren Untersätzen geschmückt und wir vereinbarten mit Lee einen Termin um einen Ford Focus anzuschauen. Bis zum Termin hatten wir noch ein wenig Zeit, so dass wir uns entschlossen mit dem Seabus nach Nordvancouver überzusetzen, um die wolkenverhangene Skyline zu betrachten. Am Automaten dann der Schock! Fleisch fressende Pflanzen und andere Exoten. Alles bekannt, aber Geldschein fressende Ticketautomaten? Das Ticket wurde zwar gedruckt, aber mein Wechselgeld hat die Maschine für sich behalten. Direkt nach EinzOLYMPUS DIGITAL CAMERAug erschien der Schriftzug: Out of order. Da stand ich nun. Ruck zuck zur Schiffnerin und gefragt, wo ich jetzt meine 10,25 wieder herbekomme. Sie gab mir eine Telefonnummer und ich veranlasste eine Zahlung an die Adresse in Whitehorse. Ich habe keine Ahnung wie das aussehen wird, noch ob ich je die 10,25 wiedersehen werde, doch der Kampf darum war es wert. Mal schauen, was sich daraus noch entwickelt. Gegen ein Uhr machten wir uns auf den Weg zu Lee und verirrten uns auf der Suche nach dem richtigen Weg. Einmal schnappte sogar die Bahntür hinter mir zu, so dass Vince mit der nächsten nachkommen musste. Bei Lee schauten wir uns zwei Wagen an und machten kurzen OLYMPUS DIGITAL CAMERAProzess, der sich dann doch länger als geplant hinzog. Die Entscheidung fiel für den Ford Focus (in Champagner!) und viel Papierkram, Kaufabwicklung und Versicherungsgedöns fuhren wir mit unserer Kiste vom Hof. Das war…unerwartet. Doch gleichzeitig auch unendlich befreiend! Wir besuchten Walmart und fuhren durch die Gegend. Später suchten wir einen kostenlosen Parkplatz außerhalb von Downtown und fanden einen in der Grey Point Road. Der Fussmarsch zum Hotel veranschlagte 45 Minuten. Was ein netter Spaziergang!

Ausgaben und andere Weirdos

In unserem Zimmer dann eine weitere Überraschung. Vince sein Backpack lag auf dem Fussboden sowie einige seiner Sachen. Und in seinem Bett jemand fremdes. Äh, bitte was? Wenig später hatten wir die Idee, dass wir vielleicht gar keinen weiteren Gast hatten (es war nämlich nur unsere Backpacks im Zimmer) checkten wir mit dem Personal, dass wir die einzigen im Zimmer waren. Zuvor war ich noch kurz alleine im Zimmer und war an meinem Schrank beschäftigt, als er plötzlich hinter mir stand und mich umarmen wollte. Er fragte was ich da denn mache und als ich antwortete, sagte er, dass mir all die Sachen im Zimmer gehören und ich nehmen soll, was immer es ist. Der Typ war total voll und wenn nicht sogar auf Drogen. Der Zwischenfall wurde dann durch das Personal aufgeklärt und wir hatten das Zimmer zurück. Was ein Einstieg. Seit dem Vince hier ist habe ich vermehrt Ausgaben. Das ist wirklich auffällig. Fest steht: Es wird ein teurer Monat werden und vermutlich werde ich meine letzten Monate hier in Kanada neu bewerten und neu planen müssen. Meine Versicherung läuft bis September und ich bin meinen deutschen Führerschein los, da ich mir einen kanadischen besorgt habe. Dumm nur, dass ich das einen Monat zu spät ins Rollen gebracht habe, da ich nun nur einen Papierwisch habe und keinen mit Foto. Hinzu kommt, dass ich diesen alle zwei (!) Monate erneuern muss, sprich ich muss mich zum ungefähren Ende in der Nähe von einem Führerscheinbüro befinden. Die Versicherung selbst möchte für den möglichen Discount eine exakte Ausführung ihrer Vorlage habe, so dass sich dies noch etwas hinauszögern wird. Wer hatte gesagt, dass es alles einfach wird? 😀

Hypnose mit Pizza

Wir essen wirklich gesund! Neben Pizza und Pizza, essen wir manchmal auch Gemüsepizza. Klingt lecker, ist aber so! Auf Granville Island haben wir nicht nur das Gemüse ignoriert, sondern auch eine erste Erfahrung von Hypnose machen können. Ein selbsternannter Künstler lief herum und suchte freiwillige für seine Hypnoseshow. Nach kurzem Gespräch stimmte ich einfach mal zu, da ich das schon immer einmal selbst erleben wollte. Doch so sehr er sich anstrengte, irgendwie klappte es nicht. Ich wurde zwar entspannter und entspannter, aber trotz seiner Aussage habe ich meine Mathekenntnisse nicht verloren, sondern konnte zwölf als Ergebnis von fünf plus sieben äußern. Nun, es war auch sehr schwer sich auf ihn zu konzentrieren durch die ganzen Nebengeräusche. Lustig sah es sicherlich aus, als ich dort in der Passage stand und um uns herum Schaulustige saßen (keine Stage, sondern mitten im Gang). Es war eine lustige Erfahrung, aber ich glaube nicht so sehr für ihn, auch wenn er sich über das Ergebnis sehr professionell gezeigt hat. Ich glaube ich würde es noch einmal probieren wollen, dann aber unter besseren Bedingungen. Und nein, mein Geldbeutel und meine Uhr sind noch in meinem Besitz.

Der Plan

Neben des VermOLYMPUS DIGITAL CAMERAüllen meines Autos durch Aluminiumdosen haben wir noch den großen Plan die Rockies unsicher zu machen (aber nicht zu vermüllen :P). Heute sind wir nach Whistler gefahren, verbringen dort eine Nacht und machen uns morgen in der Früh (laut Planung) auf den Weg zur Caverhill Lodge, bei der wir ein paar Tage verbringen werden. Das wird AWESOME!! Whistler bot uns die Hauptmeile mit vielen Geschäften, einigen schöne Plätze am Wasser und ein kurzer Ausflug auf einem Wanderweg. Irgendwie werden wir unseren Weg nach Jasper und Banff ebnen und der Wagen läuft bisher sehr gut! Ich hoffe sehr, dass das auch so bleiben wird! Hinsichtlich der Übernachtungen ist es durchaus möglich im Auto zu pennen, jedoch sind wir noch etwas unvorbereitet und es wird spannend, was wir daraus machen. Vielleicht doch lieber im Zelt pennen? Was es auch immer wird: Die Reise macht Laune und ich freue mich morgen wieder auf Caverhill zu sein! Fern der Zivilisation und mitten im Nirgendwo!

Euer Christian

PS: Ein paar mehr Fotos gibt es in der Gallery

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