Talking to the loon

Sterne…

Endlich. Nach knapp 1 ½ Wochen war es soweit. Zwar machte es über den Tag erst einen ganz anderen Eindruck, jedoch wichen zum Abend die Wolken, um einen wunderschönen Sonnenuntergang samt grandiosem Farbspiel Platz zu machen. Der Halbmond schien unerbittlich, er passte sich dennoch sehr gut in die Kompostionen des sternenklaren Nachthimmels ein. Es war kalt. Die Entscheidung eine Kajaktour zu unternehmen war recht kurzfristig aber eindeutig. Mir war mulmig zu mute. Selbst der Gang über den Steg hin zu den Kajaks…ich habe als Kind echt zu viele Horrorfilme gesehen 😀 Wir ließen die beiden Boote zu Wasser, stiegen ein, stießen uns vom Steg ab und machten uns auf den Weg in das Dunkle. Es war so unwirklich!

…und noch mehr Sterne

Da der Mond sich alle Mühe gab Sonnenlicht zu reflektieren war es nicht stockdunkel, gab der Szenerie aber einen Hauch von Magie. Es war windstill und kein Ton war zu hören. Nur das Eintauchen unserer Paddel. Wir glitten fast ohne Widerstand über den See und unsere Augen gewöhnten sich mehr und mehr an die Dunkelheit, so dass wir noch mehr Sterne sehen konnten bis sich schließlich die Milchstraße abzeichnete. Wir unterhielten uns währenddessen leise,  blieben oft auch einfach nur still, ließen uns treiben und schauten nach oben. Die Baumwipfel verschmolzen nicht ganz mit dem Nachthimmel, erschufen aber einen Rahmen für dieses herrliche Naturschauspiel. Wie ein Schwamm sog ich die Bilder ein. Das war es! Für so etwas bin ich in das Flugzeug gestiegen. Unbeschreiblich!

Loon

Marlene und ich hatten schöne Gesprächsthemen rund um das Leben (Zufall, Schicksal, Einstellung, etc.) und ich konnte mich am Geschehen nicht sattsehen und –fühlen. Die Stille war nicht erdrückend, es war eher befreiend. Irgendwann fragte sie mich, ob wir noch weiter wollen oder umdrehen. Für mich gab es nur eine Antwort! Wir bewegten uns weiter über das schwarze Medium als plötzlich ein Geräusch die Stille durschnitt. Eine Ente (Loon) gab Laute von sich die in den Bäumen hallten. Wir hörten auf zu paddeln und lauschten. Und wieder rief sie nach ihren Artgenossen. Es wurde ruhig. Marlene antwortete und bekam prompt eine Rückmeldung. Dann versuchte ich es und wieder: Die Ente antwortete. Es war dunkel. Wir waren mit Kajaks mitten im Nirgendwo unterwegs. Die Sterne, der Mond, das schwarze Wasser sowie die Bäume bildeten die Bühne. Und wir unterhielten uns vermutlich gerade mit einer Ente. Wie abgefahren!?

Unvergesslich

Bilder würden diesem Erlebnis nicht gerecht werden. Nicht einmal meine Worte schaffen es ansatzweise die Atmosphäre wieder zu geben. Ich habe vieles über die Caverhill Lodge, Marlene und Larry erfahren, neue Denkansätze gefunden und nebenbei etwas wunderschönes erleben und genießen können. Nicht das hektische Alltagsleben, das zur Arbeit gehen und Geld verdienen. Nicht die kurzen, unpersönlichen Treffen auf unseren alltäglichen Weg und schon gar nicht das Streben etwas oder jemand zu sein. Es war so einfach und dennoch stark prägend zugleich. Wir haben nur inne gehalten und das gemacht, was wir alle am ehesten tun sollten: Genossen was die Natur uns schenkt und dankbar zu sein Teil des Ganzen zu sein.

Euer Christian

4 Gedanken zu „Talking to the loon“

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