The short story of Sam

Der Wasserspiegel im Becken steigt schnell in die Höhe. Zuerst etwas wärmeres, dann den Rest kaltes Wasser. Mit einem kurzen Quietschen kommt der Hahn zum erliegen. Sam taucht beide Hände in das kühle Nass. Langsam führt er sie, zu einer Schale geformt, zu seinem Gesicht. Wasser rinnt ihm den Arm herab und benetzt seinen grauen Strickpulli. Er wiederholt das Prozedere mehrere Male. Sich selbst mit leerem Blick im Spiegel beobachtend finden die Tropfen ihren Weg, entlang an seinen Falten rund um die Augenpartie, hinab an seinen eingefallenen Wangenknochen um schließlich mit einem leisen Geräusch auf den Fliesen zu enden. „Sam, bist du Weiterlesen [...]

Up North

Da bin ich entspannt beim Duschen und was passiert? Ein nicht gerade angenehmer Geruch breitet sich aus. Das wird doch nicht…? Ein schneller Blick lässt mich kurz ergrauen. Die Toilette ist von Wasser umgeben und langsam bahnt sich es den Weg zur Tür. Hä? So schnell es nur geht trockne ich mich ab, schmeiß mich in Klamotten, platziere ein Handtuch um das Schlimmste zu verhindern und stratze die Treppe hoch. „Hi, I am from downstairs. I need immediately your help. The bathroom runs full of water.” Die Reaktion war natürlich nicht erfreut und schnell ging es für uns beide wieder bergab. Das Wasser hatte sich zum Glück nicht so stark Weiterlesen [...]

Art Market

Da sitzt sie. Vergnügt und locker. Ein kürzlich hergestellter Ballonhut schmückt Marlenes Kopf. Manch einer würde dies als albern betrachten, doch es ist einfach lustig und die Stimmung ist ausgelassen. Wir sitzen beisammen und haben Spaß. Ich probiere mich mit Larry am Indian Leg Wrestling und verliere natürlich. Kaum einer würde glauben, dass die beiden, der Großteil von Marlene, den Art Market in Calgary organisiert haben. Es ist Samstagabend. Die Crew sitzt beisammen und lässt den Tag ausklingen. Viele Besucher strömten durch die Eingangstore und verschafften nicht nur den Künstlern ein Lächeln auf die Lippen, sondern natürlich Weiterlesen [...]

Down south

Die Räder rollen. Der Bus hat sich leicht verspätet in Whitehorse auf den Weg gemacht. Die längste Busfahrt meines bisherigen Lebens steht vor mir und ich mag gar nicht an die vor mir liegenden 35 Stunden denken. Es ist ein weiter Weg nach Calgary und ich habe versucht die günstigste Möglichkeit zu finden. Viele sind nicht an Bord. Mit mir sind es vielleicht um die sechs Leute. Bereits bei der Abfahrt ist es dunkel, aber ich hatte schon vorher damit gerechnet zwar nach draußen, doch nichts von der Landschaft sehen zu können. Es ist wolkenlos. Sterne sind zu erkennen. Ich schlage mein Tagebuch auf und lasse meine persönlicheren Gedanken Weiterlesen [...]

Handwerk hat goldenen Boden

Es ist nicht allzu lange her, da hörte ich den Satz: „Hier würden alle sofort mit dir tauschen!“ Ist das so? Was denn genau? Das Gefühl der Freiheit? Die Möglichkeit des Work and Travels? Die genaue Tätigkeit? Der Ort? Das Land? Alles? Irgendwie hat mich das zum Nachdenken angeregt. Wenn wir mit unserer Rostlaube, die die besten Zeiten schon hinter uns hat, an der Ampel stehen und neben uns hält ein brandneues Auto, welches uns gefällt, denken wir dann automatisch daran das wir gerne tauschen würden? Wie fühlt sich der Fahrer im brandneuen Auto? Ich habe weder fertig studiert noch die Weisheit mit Löffeln gefressen, doch wenn der Weiterlesen [...]